Donnerstag, 12. August 2010

Dunkel war’s, der Mond schien helle

Dunkel war‘s, der Mond schien helle
Schnee lag auf der grünen Flur
Als ein Wagen blitzeschnelle
Langsam um die runde Ecke fuhr

Drinnen sassen stehen Leute
Schweigend ins Gespräch vertieft
Als ein totgeschossner Hase
Auf der Sandbank Schlittschuh lief

Und ein blond gelockter Jüngling
Mit kohlraben schwarzem Haar
Sass auf einer blauen Kiste
Die rot angestrichen war

Neben ihm ne alte Schrulle
Alter zirka fünfzehn Jahr
In der Hand ne Butterstulle
Die mit Schmalz bestrichen war

Holder Engel, süsser Bengel
Hochverehrtes Trampeltier
Augen hast du wie Korallen
Alle Ochsen gleichen dir

Meine Interpretation eines bekanntes Spottgedicht, Autor unbekannt.
Wahrscheinlich stammt es aus dem sächsischen Volksmund aus der Zeit um 1850.

1 Kommentar:

suzette hat gesagt…

das esch s'einzige gedicht woni oswändig chan! i liebes! =)))