Dienstag, 26. Oktober 2010

Mondnacht

(eins meiner Lieblingsgedichte aus der Romantik)

Es war, als hätt' der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

Gedicht von Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, 1837
-> Interpretation

Montag, 25. Oktober 2010

Intermezzo

eins
Regenbogen über Bern
Alle Farben hab ich gern
Graben nach dem Topf mit Gold
Dann sei das Glück dir immer hold
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zwei
Friede, Freude, Eierkuchen
Zuckerwatte, Eier suchen
Zuckerstangen, Popcorn naschen
Sirup-Finger, Hände waschen
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drei
Weisse Wolken ziehn am Himmel
Reiter auf nem weissen Schimmel
Weisse Rosen in nem Strauss
Weisse Hosen zieh ich aus!
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vier
ausgebrann und ausgelaugt
ausgedient und ausgesaugt
weggeworfen, liegengelassen
einfach vergessen, kann es nicht fassen!
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fünf
Ich gehe, du gehst, er geht
Ich stehe, du stehst, er steht
Ich will, du willst, er will
Küss mich einfach und sei still

Sonntag, 24. Oktober 2010

Ein Sternlein

Ein Sternlein geht auf Reise
Ganz heimlich, still und leise
Es packt sein kleines Köfferlein
Und möcht so gern Entdecker sein

Geht in die weite Welt hinaus
Will aus dem Alltagstrotte raus
Neues sehen, Neues lernen
Weg von den bekannten Sternen
Will Neues hören, alles wissen
Wir werden es so sehr vermissen
Mein kleines Sternlein vergesse nie
Egal wer, wo, wann und wie
Ich werde immer an dich denken
Und dir jederzeit ein Lächeln schenken

Ein Sternlein geht auf Reise
Ganz heimlich, still und leise
Doch in einem Jahr ist es zurück
Ich wünsche dir auf Erden Glück

Verfasst für meine Lieblingscousine, damit sie sich nie alleine fühlt.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Der Schmerz

Der Schmerz kommt schnell
Er sticht und brennt
Eine Explosion so hell
Das Feuer, es rennt

Alles wird entfacht
Alles steht in Flammen
Eine wütende Macht
Und die Welt bricht zusammen

Dann kommt die Leere
Erdrückend und still
Wie lautlose Meere
Weiss nicht was ich will

Weiss nicht was ich wollte
Die Schwärze ist da
Weiss nicht was ich sollte
Die Ohnmacht ist nah

Dann das Vergessen
Gehüllt in Dunkelheit
Das Leben gemessen
Der Abgrund ist nicht mehr weit